Minimale Schnitte und Blutungen, schonende Eingriffe, kürzere Operationszeit: Die Vorteile der Elektrochirurgie und der minimalinvasiven Techniken sind bekannt und bewährt. In nahezu jedem Operationssaal der Welt steht ein Hochfrequenz-Chirurgiegerät, mit dem man diese Art der Eingriffe durchführt. Doch gerade in der Elektrochirurgie gibt es einen Nebeneffekt, vor dem man das Personal besonders schützen muss.
Denn durch die thermische Zerstörung von Gewebe entsteht bei Operationen mit einem Laser- oder Elektrochirurgiegerät Rauch. Und das betrifft etwa 90 Prozent aller chirurgischen Eingriffe: darunter häufige Operationen wie Kaiserschnitt, Blinddarmoperationen, Gallenblasenentfernung oder Gelenkersatz. Und dieser Rauch ist nicht nur unangenehm, sondern auch gefährlich, da er giftige Gase und Dämpfe wie etwa Benzol, Blausäure, Formaldehyd oder sogar Viren und Bakterien enthalten kann.
Einerseits hat dieser Rauch einen unangenehmen Geruch, andererseits reizt er beim OP-Personal die oberen Atemwege und Augen und kann sogar Sehstörungen verursachen. Und dass wir hier von einem tatsächlich großen Problem sprechen, verdeutlich allein eine Zahl: 1.200.000
In Europa sind rund 1,2 Millionen OP-Fachkräfte chirurgischem Rauch ausgesetzt.
Das sind 1,2 Millionen Menschen, die bei ihrer täglichen Arbeit geschützt werden müssen1, damit sie nicht langfristige Schäden davontragen. Denn schon jetzt berichten OP-Krankenschwestern und -pfleger doppelt so häufig über Atemprobleme wie die Allgemeinbevölkerung.
Die tägliche Belastung durch chirurgischen Rauch für die OP-Kräfte entspricht dem Einatmen des Rauchs von durchschnittlich 27 bis 30 ungefilterten Zigaretten. Dies möchten wir mit unseren Filtrationslösungen verhindern und das so dringend benötigte Personal im Gesundheitswesen schützen.
Dr. Sebastian Stühle
Leiter Business Unit Healthcare bei Hengst Filtration
27 bis 30 ungefilterte Zigaretten am Tag2, eine extrem hohe Zahl. Umso wichtiger ist es, OP-Personal und Patienten aktiv vor dem Rauch zu schützen. Die verwendete OP-Maske ist ebenso wie eine FFP2-Maske kein allein ausreichender Schutz, da eine FFP2-Maske nur Partikel wie Viren und Bakterien, aber keine Gase wie Benzol filtert. Auch eine raumlufttechnische Anlage reicht nicht aus: Der Rauch muss dort aufgefangen werden, wo er entsteht.
Dies gelingt am besten mit einem Rauchabsauger und einem effektiven Filter – mindestens nach HEPA-Standard (High Efficiency Particulate Air), dessen Einlass sich möglichst nah an der Operationsstelle bzw. Rauchquelle befindet. Ein Adsorber aus Aktivkohle zur Geruchsminderung ist ebenso empfehlenswert.
Wir sorgen für eine sichere und rauchfreie Umgebung für Personal und Patienten im Gesundheitswesen
Als Filtrationsspezialisten haben wir als Hengst Filtration uns dazu verschrieben, auch die Luft in OP-Sälen effektiv zu reinigen und sauber zu halten. Deshalb haben wir mit einem unserer Kunden das Filtrationskonzept für einen fünfstufigen Rauchgasfilter für die Elektrochirurgie entwickelt.
Hierbei können wir bis zum ULPA-16-Standard 99,99995 % aller Partikel bis zu einer Größe von 0,1 μm zuverlässig herausfiltern. Zum Schutz von Personal und Patienten wird bei patientennahen Eingriffen die Eingangs- und Ausgangsluft effektiv von Viren, Bakterien und Schadgasen gefiltert. Zudem können die Hochleistungsfilter gemäß DIN EN 1822 nach EPA-, HEPA- oder ULPA-Standard zum Beispiel mit Aktivkohlemedien zur Schadgasadsorption und einer besonderen Membrantechnik zur Feuchtigkeitsabscheidung ausgestattet werden.
Effektive Filtration, gute Luft, ein umfassender Schutz für Menschen im OP-Saal. Damit sich das OP-Personal auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren kann: Behandlung und Genesung der Patienten.
Wenn Sie mehr zu unseren Rauchgasfiltern wissen möchten, kontaktieren Sie gerne unseren Kollegen Frank Wübben:
Quellen
OSHA (Occupational Safety and Health Administration, USA): Laser/Electrosurgery Plume, https://www.osha.gov/SLTC/laserelectrosurgeryplume/index.html, 1.3.2019
Hill DS, O'Neill JK, Powell RJ, Oliver DW. Surgical smoke - a health hazard in the operating theatre: a study to quantify exposure and a survey of the use of smoke extractor systems in UK plastic surgery units. J Plast Reconstr Aesthet Surg. 2012 Jul;65(7):911-6. doi: 10.1016/j.bjps.2012.02.012. Epub 2012 Mar 23. PMID: 22445358.